Geistliches Konzert am 4. Februar 2018 – Rezension von Paul O. Krick

Ich freue mich, die Rezension von Paul O. Krick unseres am Sonntag in Hassel durchgeführten geistlichen Konzerts hier wiedergeben zu dürfen:

Der aus St. Ingbert-Hassel stammende Musiker, Chorspezialist und Komponist Helmut Hofmann war am vergangenen Sonntag Initiator eines „Geistlichen Konzertes“ in der protestantischen Kirche in Hassel. Wie erfolgreich er dabei sein würde, spürte man beim Betreten der schmucken Jugendstilkirche, die bis zur Empore hinauf schon dicht besetzt war.
Die meisten Werke hatte Helmut Hofmann nach den christlichen Tugenden „Glaube, Liebe und Hoffnung“ ausgewählt. Der hauseigene Protestantische Kirchenchor fügte diesen Intentionen noch das „Gotteslob“ hinzu. Unter der Leitung seiner neuen, erst seit drei Monaten amtierenden jungen Chorleiterin Astrid Wagner sang er zu Beginn nach dem „Audite silete“ von Michael Praetorius den klangvollen Lobgesang „Dir, Gott Vater, dir sei Ehre“ des Darmstädter Hofkomponisten Wolfgang Carl Briegel, ganz ohne Scheu vor den professionellen Stimmen, die unter der Leitung von Helmut Hofmann die Werkfolge fortsetzten.
Die Mitglieder des achtköpfigen „Vokalensemble Saar“ sind in ihren eigenen Wirkungsbereichen allesamt hervorragende Solisten. So etwa die Sopranistin Susanne Mayer mit ihrer kraftvollen, makellosen Höhe, der einfühlsame Countertenor Roland Kunz, Matthias Rajczik mit seiner durch alle Register ausgewogenen, lyrisch getönten Tenorstimme oder der bekannte saarländische Bass-Solist Adolph Seidel, ohne den zwischen Saarbrücken und Stuttgart kein anspruchsvolles Vokalkonzert möglich zu sein scheint.
Wenn der kritische Zuhörer sich hier und da auch eine etwas feiner abgestufte Dynamik gewünscht hätte, die drei großen Chorwerke des Vokalensembles gerieten zumindest in chortechnischer Hinsicht zu Lehrstücken. „Ich hebe meine Augen auf“ von Heinrich Schütz, das „Ehre sei Gott“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy oder die mehrteilige Motette „Der Geist hilft unsrer Schwachheit auf“ von Johann Sebastian Bach, derartiges bekommt man nicht an jeder Ecke zu hören, auch nicht solche kurzen, nachdenklichen Text, mit denen Silvia Bervingas die Musikwerke spiegelte.
Ein Frauen-Terzett aus dem Vokalensemble widmete sich dem wunderschönen „Laudate pueri“ von Mendelssohn, so fingerflink wie einfühlsam von Christoph Jakobi an der kleinen Truhenorgel begleitet. Sie übernahm auch den Basso continuo im Streicher-Ensemble, das sich um Helmut Haag versammelt hatte. Der versah den Solopart im Largo-Satz des Concerto grosso d-Moll op. 3/11 mit gesanglicher Innigkeit. Das kleine Kammerensemble war auch der überaus präzise Partner des jugendlich talentierten Benedikt Kilburg im bekannten Trompetenkonzert Es-Dur von Jan Neruda. Der barocke Glanz vom Dresdener Hof begeisterte ebenso wie die Virtuosität und die Atem beraubenden Zungenrepetitionen, die Georg Philipp Telemann der Solistin Tatiana Flickinger und ihrer zierlichen Blockflöte anvertraut hatte.
Als Gastgeber beendeten Astrid Wagner, ihr Protestantischer Kirchenchor Hassel sowie das Instrumentalensemble die beeindruckende Geistliche Abendmusik mit einem Chorsatz von Mendelssohn und mit Bachs Ohrwurm „Jesus bleibet meine Freude“.
Paul O. Krick

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